DOWN-SYNDROM

Down-Syndrom ist keine Krankheit, sondern eine Chromosomenvariation, die genauso zufällig entsteht wie unser Geschlecht und die es schon immer gegeben hat.

Im Erbgut von Menschen mit Down-Syndrom ist das 21. Chromosom drei Mal vorhanden, bei Menschen ohne Down-Syndrom nur zwei Mal. Man spricht deshalb auch von Trisomie 21. 

Der Begriff Down-Syndrom hat nichts mit dem englischen Wort "down" zu tun. Es bezieht sich auf den Menschen, der die Besonderheiten der Trisomie 21 als erster beschrieben hat, denn das war der britische Arzt John Langdon Down (1828-1896).

Menschen mit Down-Syndrom sind genau so unterschiedlich wie Menschen ohne Down-Syndrom. Manche sind ruhig, geduldig und ausgeglichen, andere sind temperamentvoll und eigenwillig. Die einen lieben die Natur, die anderen große Städte. Die meisten Menschen mit Down-Syndrom lieben Ordnung. Und Musik.

Fast alle Menschen mit Down-Syndrom haben Lernschwierigkeiten und brauchen für viele Dinge länger. Die einen mehr die anderen weniger. Mit dem richtigen Training lernen jedoch die meisten schon im Grundschulalter Lesen, Schreiben und Rechnen.

Manche Menschen mit Down-Syndrom absolvieren übliche Ausbildungen, einige wenige haben sogar ein Studium abgeschlossen. Die meisten Menschen mit Down-Syndrom führen als Erwachsene ein eigenständiges Leben in Wohngemeinschaften mit wenig oder sogar keiner gesonderten Betreuung. 

Etwa die Hälfte der Menschen mit Down-Syndrom kommt mit einem reparablen Herzfehler zur Welt. Da sich die medizinischen Möglichkeiten in den letzten Jahrzehnten enorm verbessert haben, bedeutet dies aber in den wenigsten Fällen nachhaltige Einschränkungen der Gesundheit.

Es gibt auch ein paar andere gesundheitliche Auffälligkeiten, die bei Menschen mit Down-Syndrom häufiger vorkommen als bei Menschen ohne. Dazu gehören z.B. Sehschwäche, Hörschwäche, Verdauungsprobleme aber auch Probleme mit der Schilddrüse sowie Epilepsie und Leukämie im Kindesalter, wobei diese beiden Krankheiten sehr selten sind. Ein Großteil der Menschen mit Down-Syndrom erkrankt überdurchschnittlich früh an Alzheimer. 

Die durchschnittliche Lebenserwartung ist insgesamt etwas niedriger als bei Menschen ohne Down-Sydrom. Sie ist aber in den vergangenen Jahrzehnten durch medizinischen Fortschritt auf über 60 Jahre gestiegen. Etwa jeder 10. Mensch mit Down-Syndrom erreicht das 70. Lebensjahr.

Durch ein bestimmtes, auf dem 21. Chromosom codiertes Gen, sind Menschen mit Down-Syndrom weniger anfällig für viele Krebsformen z.B. Brustkrebs, Magenkrebs und Darmkrebs.

Wie jeder andere Mensch auf der Welt wünschen sich Menschen mit Down-Syndrom ein geborgenes und liebevolles Miteinander.

Wertschätzung und Zuneigung fördern sowohl ihre kognitive als auch ihre emotionale Entwicklung und lassen aus ihnen selbstbewusste, einzigartige, charakterstarke und liebenswerte Persönlichkeiten werden.

Ein wertschätzendes Familienumfeld ist genau so wichtig wie eine tolerante Gesamtgesellschaft. Menschen mit Down-Syndrom stoßen auch heute noch erschreckend häufig auf unzählige Vorurteile, diskriminierende Gedanken und Berührungsängste von Mitmenschen. Das ist so schade.

Lasst uns etwas dagegen tun! #umdenken #notjustdown