Danke 2018!
2018 war unser Jahr. Was in den vergangenen 12 Monaten alles passiert ist, lässt sich kaum in Worte fassen. Dieses Jahr war so voll von besonderen Momenten: Abschieden, Neuanfängen, Verkündungen und Erlebnissen, die alles verändern und Momenten, in denen wir allen Grund hatten zu feiern. Die erste Jahreshälfte habe ich schon einmal im Blogbeitrag „Meilensteine“ Revue passieren lassen und als ich ihn mir gerade durchlas, konnte ich kaum glauben, dass das alles dieses Jahr war. So viel und doch verging es irgendwie wie im Flug. Das Jahr war so bunt und warm, hatte so viele Sonnenstunden, wir waren so viel draußen, sind durch kalte Bergbäche gestapft und haben auf Gipfelhütten gepicknickt, wir haben auf Dachterassenpartys getanzt und zuhause stundenlang über unsere Dancemoves gelacht, sind unendlich oft ins Meer gesprungen, haben mindestens 53 Pizzen gegessen, den Himmel nach Sternschnuppen abgesucht, bei Gewitter haben Mari und ich auf Hagrid gewartet und uns die Zukunft vorgestellt, haben Waldspaziergänge gemacht durch feuchte Wärme und eisigen Nebel, haben Abschlüsse und Einstände gefeiert, sind Karrussel gefahren, haben viele Biere getrunken, haben Tilli nach Berlin verabschiedet und hatten Weihnachten die schönste Geschwisterwoche überhaupt, als er endlich wieder zuhause war.
Wo wir neben all dem ganz persönlichen Glück mit #notjustdown heute stehen, hätte ich nie für möglich gehalten, nur ein Jahr nach der Veröffentlichung. Wir haben in diesem Jahr so viele Menschen erreichen können, standen in Zeitungen, waren zwei Mal im Fernsehen, ein Mal davon live, wir haben durch Medienformate und Veranstaltungen Leute kennengelernt, die wir vorher nur aus dem Fernsehen oder dem Internet kannten, es sind kleine mal mehr oder weniger virtuelle Freundschaften entstanden, es gibt neben einem Deutschlandfunk-Podcast über uns auch einen YouTube-Beitrag auf einem bekannten Kanal, wir sind für einen Blogger-Award nominiert und unendlich viele Menschen sind, vor allem auf Instagram, Teil unserer eigenen kleinen wunderbaren Community geworden, die mich mit ihrem Feedback immer immer wieder vom Hocker haut. Ihr da draußen seid so großartig, ey!! Und mit unserem Online-Shop haben wir uns nun zum Jahresende hin noch eine kleine Selbstständigkeit ermöglicht, um Geld für Maris Zukunft an die Seite zu legen. Den gesamten Sommer über musste ich so viel planen, lesen, mir beibringen, kreieren, aufbauen, üben, besorgen und arrangieren, dass es sich rückblickend wie eine halbe Ewigkeit anfühlt. Und dass wir nach mehreren 100 Probedrucken im November einfach die Pforten öffneten und in den Wochen vor Weihnachten so von Bestellungen überrannt wurden, dass es für uns kaum abzuarbeiten war, können wir ehrlich gesagt immer noch nicht glauben.
Dieses Jahr hat mir viele Dinge bewiesen. Allen voran hat es mir gezeigt, dass es sich immer, wirklich immer lohnt, das zu tun, was dein Herz dir sagt. Und dass das, was du wirklich aus vollem Herzen heraus tust, immer gut wird! Dass sich harte Arbeit auszahlt und dass man das zurück bekommt, was man hinaus sendet. Dass wir es all den Followern und den lieben Nachrichten zufolge mit #notjustdown schaffen, so vielen Menschen einen Eindruck davon zu vermitteln, wie es ist, einen Bruder mit Down-Syndrom zu haben, dass wir jungen oder werdenden Eltern Mut für die Zukunft machen und anderen Geschwistern zeigen, dass sie nicht alleine sind und sich von der behindernden Gesellschaft nicht unterkriegen lassen müssen, und dass so viele Menschen uns dann auch noch schreiben und teilhaben an diesem Ganzen ist unendlich berührend und übermannend. Es ist der Motor des Ganzen und bestärkt und motiviert mich und uns so sehr, dass ich in den vergangenen Monaten nicht eine Minute lang ernsthaft darüber nachgedacht habe, ob die im Schnitt 30 zusätzlichen Arbeitsstunden zu meinen regulären 30 bezahlten die Woche nicht ein bisschen too much sind.
Zwischen all dem Stress, den Schlafstörungen und den kleinen Verzweiflungsmomenten an der Siebdruckmaschine oder am PC bin ich unendlich glücklich und so so dankbar für diese Möglichkeit in meinem Leben, das alles hier genau so zu machen. Und zwar zusammen mit Mari, der in den vergangenen 12 Monaten so dermaßen viel Selbstbewusstsein dazu gewonnen hat, das ist einfach der Hammer. Ich habe die momentane Dimension dieses Projekts ehrlich gesagt noch überhaupt nicht realisiert. Vielleicht weil vieles davon virtuell ist, vielleicht aber auch, weil es einfach zu viel ist und zu schnell ging. Das Einzige, was ich bedingungslos jeden Tag spüre, ist das unglaubliche Verliebtsein in diese zwei Hände voll liebste Menschen in meinem Leben, die sowohl Teil des Ganzen hier sind und/oder ohne die das alles hier gar nicht auf die Beine zu stellen gewesen wäre, weil sie mir tagtäglich so den Rücken stärken und so überlebenswichtig für mich sind.
Danke für all euren Support in den vergangenen Monaten! Danke, dass ihr das alles hier habt wahr werden lassen in dieser Online-Welt, die mich immer wieder mit ihrem wahnsinnigen Potenzial und so viel Menschlichkeit überrascht. Es ist so schön!
Ich freue mich unendlich doll auf alles, was 2019 kommen mag!
Alles Liebe,
Tabea